LARP-MASHMobiles Armiertes Söldner Hospital

Bericht zu Ak’Marant VII – Sturm auf Schallerfurt (2011)

 

Von Scotch McRock

Kälte, Dunkelheit und eine brennende Fackel, die mir beständig das Handgelenk ansengte waren sozusagen die Begrüßung in diesem alles andere als freundlichen Land. Der Weg zur Burg Schallerfurt war lang, uneben, nass, kalt und dunkel. So, wie überhaupt das ganze Land. Also warum war ich hier? Natürlich des Geldes wegen! Eine beträchtliche Summe war dem M.A.S.H. versprochen worden, um bei dem Sturm auf die Burg die ärztliche Versorgung zu stellen und für die Tage danach. Zumindest ein paar. So wenig wie möglich!

Unsere gerüsteten Begleiter hielten uns an, Wacht zu halten. Es sei gefährlich. Zwar hatten wir seit Stunden keine Menschenseele gesehen, aber gut. Die Gefahr zu erfrieren oder sich hoffnungslos (MIT Fackel!) zu verlaufen, erschienen mir wesentlich höher. Zumindest war meine Flasche (und eine beträchtliche Reserve) „Good ole Granma’s Best dunno, aaargh whate‘er“ (Benannt nach den Worten meiner Großmutter bei der Verkostung) mit von der Party und wärmte mich von innen.
Schließlich aber hieß man uns anhalten. Die Burg sei fast erreicht. Man brachte sich in Aufstellung, lies mutige Bannersprüche hören, trank sich Mut an (zumindest ich) und … betrat eine leere Burg. Bis auf ein paar Leichen und, so sagte man mir, einen zu vernachlässigenden Widerstand, war die Burg so gut wie leer.

Was war passiert, würde der Gelehrte fragen. „Was sollen wir tun?“, der Scout und angereiste Abenteurer ohne Schnaps und Adel und schließlich „Warum gibt’s hier nicht mehr zu tun?“ der aufrechte Ritter und Kampfeslüsterne aller Art.
Ich hingegen tat nichts dergleichen. Warum auch? Schließlich sind vernünftige Fragen in einer solchen Situation eher, die nach der nächsten Taverne, einem warmen Platz und der Entlohnung. Zumindest Zweiteres wurde uns schließlich zu Teil.

Allerdings nicht lange. Bald schon häuften sich Pusteln im Gesicht, die scheinbar ansteckend waren, Husten, der ebenso, wenn nicht sogar noch mehr, ansteckend war und ein gebeugter Gang von Krämpfen und Schmerzen gefesselt. Ja, es hätte so schön sein können, aber nein! Dank ausgiebiger Desinfektion (von innen) und diverser Schutzmaßnahmen, steckte ich mich wundersamer Weise nie an. Die ganzen Tage über blieb ich von Krankheit (vernachlässigt man mal Kopfschmerz und Kater) verschont. Ein weiterer Beweis, dass es nichts Besseres gibt, als eine ausführliche Desinfektion, um sich vor allen herumfliegenden Erregern zu schützen (Drachen inbegriffen!). Wir behandelten die Krankheit so gut wir vermochten und richteten zum großen Missfallen vieler, eine Quarantäne ein. Aber was hätten wir anders tun können, ohne eine genauere Ahnung, mit was man es hier zu tun hatte.

Angriffe blieben, wer hätte es anders erwartet, natürlich auch nicht aus. Das einzig halbwegs angenehme daran war wohl, dass es weitestgehend Menschen waren, die uns behelligten. Dank unserer „hervorragenden“ Wachen kam ich sogar in den Genuß ein paar von Ihnen zu verarzten, da ich die meiste Zeit im OP verbrachte und der Antransport andere erledigten, die es offenbar nicht für nötig erachteten, die Verletzten nach Erkennungsmarken zu untersuchen…

So verbrachte ich die Tage im OP und die Nächte in der Taverne, die zum Glück bald wieder öffnete. Auch die Seuche kümmerte bald keinen mehr und die Leute steckten sich nach Herzenslust an und wieder ab.
Das Geschehen um und in der Burg blieb mir weitgehend fremd. Bis auf die gelegentlichen Kämpfe bekam ich nicht viel mit. Da wir im Torraum der Burg untergebracht waren, konnten wir zwar von außen gut erreicht werden, aber waren vom Geschehen innerhalb der Burg weitestgehend abgeschlossen.

Am letzten Tag kam es dann, wie es kommen musste. Wie die meisten Kleriker und Zauberer, konnten auch die mitgereisten ihre Finger nicht still halten und murksten und pfuschten sich durch die Geschichte des Landes und der Burg. Was schließlich zur Folge hatte, dass ein König mit seinen Heerschaaren in den Burghof gelangte und angriff. Ich habe keine Ahnung, wer er war, oder was er wollte (mir hat er sich nicht vorgestellt), aber scheinbar waren die versammelten, Ritter, Kleriker, Kämpfer, Magier, Kurpfuscher und sonstige Schnösel nicht in der Lage, dieses Wesen zu erlegen, so dass es wieder einmal einen McRock brauchte, um selbiges zu erledigen. Kate erschlug ihn, soweit ich weiß, mit seinem eigenen Schwert (oder so ähnlich), nahm seinen Kopf als Trophäe und schiss ihm in den Hals (historisch korrekte Abläufe können abweichen). Jetzt ist sie, glaube ich, Königin von irgendwas. Auf jeden Fall beweist es, dass ohne das M.A.S.H. und die McRocks im Speziellen die Welt einfach hoffnungslos verloren wäre.

Schließlich wurde ein Artefakt zerstört und der ganze Spuk löste sich in Wohlgefallen auf. Und dann kam der Sold. Üppig fiel er aus und es schien fast so, als ob unser Kommandant mal wieder fleißig verhandelt hätte. Dazu kamen die zahlreichen Spenden der wackeren Recken dieses wunderschönen Landes. Angesichts unserer Entlohnung kann ich nur sagen, dass es ein wunderbarer Ausflug in eines der schönsten, wärmsten und freundlichsten Länder seit langer Zeit war und ich gerne bereit bin, wieder einmal dorthin zu reisen.

Lt. Scotch McRock
Arzt M.A.S.H.

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